Allerdings ist der Zugriff auf diese Plattformen wie angedeutet nicht ganz unkompliziert und für die breite Masse bislang nicht geeignet. Diese Lücke hatte sich vor einigen Jahren ein heute erst 20 Jahre (!) alter Leipziger zunutze gemacht, in dem er einen Drogen-Onlineshop im regulären Internet eröffnete: www.shiny-flakes.to. Die Anonymisierung des Shops und seiner Kunden erfolgt durch die selbstprogrammierte Software in Zusammenarbeit mit dem TOR-Netzwerk. Jeder konnte diesen Shop also auf seinem PC anwählen und dort Drogen einkaufen, deren Bezahlung anonym wie im Darknet üblich per Bitcoins getätigt wird.
Jede nur vorstellbare illegale Droge war dort zu kaufen möglich: Gras, LSD, Kokain, Crystal, Ecstasy etc., aber auch Medikamente wie Benzodiazepine (Valium, Diazepam, ..) standen auf der Angebotsliste. Der Leipziger betrieb die Seite weitestgehend alleine, hatte aber wohl helfende Hände, die ihm beim Versand aushalfen - über genau diese Quelle konnte ihn anscheinend auch die Polizei ausfindig machen, welche immer wieder Probekäufe dort tätigte um die Strukturen und Vetriebswege aufzudecken. Zielgenau schlugen die Beamten jetzt zu und staunten nicht schlecht:
Vor Ort beschlagnahmten die Fahnder ganze 320kg (Wert ca. 4 mio €) diverser Drogen sowie fast 50.000 Euro in Bargeld. Jetzt droht den zahlreichen Kunden eine wahre Hausdurchsuchungswelle - und bislang habe es schon 38 HDs gegeben. Betroffene berichten im Internet:
“Ich hatte auch eine Hausdurchsuchung wegen Shiny-Flakes.com!! Achtung Leute, auf keinen Fall da bestellen, ich kann nur warnen”
“jup, hatte auch ne Hausdurchsuchung. spitze! danke shiny
WENN IHR WAS IN DER WOHNUNG HABT DANN WEGRÄUMEN ABER GANZ FIX”
“hey leute..mein mann wurde gestern verhaftet weil er im internet 500 teile bestellt hatte….die haben um 5 uhr morgens die tür eingetreten nachdem wir nicht geöffnet haben…der hund hat schnell den scheiß gefunden und seit dem sitzt er in haft…”
Ein Spiegel-Online-Leser kommentiert dazu folgerichtig:
"Legalisierung des Konsums aller Drogen, Verkaufsmonopol beim Staat, 100% der Gewinne in Drogenprävention stecken plus das eingesparte Geld bei der Strafverfolgung. Drogenkonsumenten wird es immer geben, dann doch lieber legal und unter staatlicher Aufsicht. Es ist doch irrsinnig, der Kampf gegen illegale Drogen ist doch längst verloren, diese Dealer sind wie eine Hydra, schlägt man einen Kopf ab kommen 3 neue."
Folgende Bilder stammen vom Fund der Polizei: