Die halbe Legalität der Clubs ergibt sich aus einer juristisch betrachteten Grauzone im spanischen Drogengesetz: Cannabisprodukte wie Marihuana oder auch Haschisch dürfen zwar nicht gehandelt ("gedealt") werden, doch für den Eigenbedarf ist der Anbau wie auch Konsum geduldet - mit der Folge, dass sich quasi "Interessenverbände" gründeten und ihren Bedarf gemeinsam in so bezeichneten Cannabis-Clubs organisieren, wo zusammen Gras angebaut und geraucht wird. In der Kiffer-Zeitschrift "grow!" wird ein solches Mitglied interviewt - recht interessant.
Weil im übrigen Europa bis auf wenige Ausnahmen Cannabis gesetzlich nicht gedulet oder gar angebaut werden darf, pilgern immer mehr überwiegend junge Leute in das idyllsische Barcelona um ihren Urlaub mit legalem Cannabiskonsum zu kombinieren. Doch darauf hat die katalanische Hauptstadt wenig Lust und legte jüngst Vorschläge zu einem Regelwerk vor, wonach es (selbstredend) in der Nähe von Schulen keine Cannabis-Clubs geben darf, ihre Mitglieder mindestens 18 Jahre alt sein müssen. Um den angeblichen "Cannabis-Tourismus" einzudämmen dürfen überdies nur Menschen Gras rauchen und erhalten, die mindestens 14 Tage lang Mitglied waren. Außerdem erließ man ein Moratorium, nach welchem für ein ganzes Jahr keine neuen Clubs zugelassen werden dürfen. Infolge dieser Bestimmungen haben bereits 59 Lokale ihre Pforten geschlossen.
Die "Cannabis Social Clubs" rücken also vermehrt in den Fokus von Öffentlichkeit und Justiz und bringen zunächst einmal mehr Verschlechterungen als Verbesserungen mit sich - doch indem man die Politik zwingt, sich mit dem Thema zu befassen und es auch gesetzlich anzugehen, wird immer mehr die Rechtmäßigkeit der Clubs im Gesetz festgeschrieben; zwar mit vorerst negativen Auswirkungen für Ausländer und Touristen, doch langfristig wird sich auch das von alleine legen - denn auf dem Weg zu einer Volllegalisierung befindet sich Spanien bereits und rangiert damit ganz oben im europäischen Vergleich der Cannabis-Liberalisierung...
Gefunden in der "Badischen Zeitung" mit einer wohl recht konservativen Leserschaft - selten habe ich in letzter Zeit derart kurzsichtige, verbohrte Kommentare zum Thema Cannabis lesen dürfen. Wie Hubert G. die Bestätigung seines eingegrenzten Weltbild-Horizontes auch noch von Polizei-Meldungen untermauert weiß - unglaublich traurig.
Hubert G.:
"Persönlich bin ich gegen solche Lokale. Dort und deswegen kann nämlich bekanntlich die Kriminalität nicht eingedämmt werden.
Da ich ferner auch Anti-Raucher bin, wäre für mich solch eine Möglichkeit eher ein Verleiten der Jugend oder von Menschen mit Nöten und Sorgen in noch dramatischeres als es bisher möglich ist.
Ausserdem bemerkte ich persönlich bei solchen Mitmenschen, dass jene eher dazu neigen, Unwahrheiten zu verbreiten als ehrlich mit ihrer Umwelt umzugehen.
Jene sagen dann als gern, sie leben ihren "Traum" !
Doch, die Wahrheit ist ja, dass gerade die Erlaubnis für so ein Lokal nicht immer erforderlich ist, Cannabis anzubieten oder zu konsumieren.
Dies ist selbst in Freiburg und Umgebung "unter der Hand gang und gebe".
Hier brauch man nur als BZ-Leser ab und zu speziell auf die veröffentlichten Polizeiberichte schauen. Dort bekommt man dann seine Bestätigung für seine Wahrnehmung !"
Heinrich F.:
"Was gesellschaftlich schädigend ist, muß auch gesellschaftlich geächtet, ja bekämpft werden. Ob Steuerhinterziehung, sich krank saufen oder kiffen, rauchen. Wer für alles offen ist, ist nicht dicht,
meint Franzen"
Anderer Nutzer: "@ Heinrich F.: Genau so ist es"